Die Wähler:innengemeinschaft BÜRGERNÄHE nimmt die Stellungnahme von moBiel in der NW und dem WB vom 14. 06. 2022 kritisch zur Kenntnis! “Mit der Anschaffung von neuen Stadtbahnen und Wasserstoffbussen ist man nur dann „Motor der Verkehrswende, wenn dafür auch die notwendige Infrastruktur, sprich Hochbahnsteige vorhanden sind!“ meint Gordana Rammert, Mitglied im Rat der Stadt für BÜRGERNÄHE. „Es war wohl ein Fehler, erst die Vamos-Wagen zu kaufen, ohne eine Planung für die optimale Positionierung der erforderlichen Hochbahnsteige. Bereits 2022 hätten die Hochbahnsteige und Bushaltestellen als barrierefreie Zugänge zum ÖPNV fertiggestellt sein müssen!“
„Auf der nach der Uni-Linie stärksten Linie 1 werden die neuen Vamos-Wagen erst einsatzfähig sein, wenn u.a. die Kreuzstraße, Artur-Ladebeck-Straße und die Hauptstraße in Brackwede umgebaut worden sind, was noch Jahre dauern wird. Auch die beiden Hochbahnsteige auf der Detmolder Straße an den Haltestellen Teutoburger und August-Bebel-Straße lassen noch einige Jahre auf sich warten. Ebenso bleibt trotz der geplanten Verlängerungen der Linien 1, 2 und 4 der Engpass Jahnplatztunnel. Eine oberirdische Linie über den Jahnplatz zur Entlastung ist immer noch nicht in der Planung!“
„Weil Stadtbahnplanungen Jahrzehnte dauern und nur „mühselig“ vorangehen, kann und wird, wie in allen Städten weltweit auch in Bielefeld die Mobilitätswende nur mit der konsequenten Förderung des Fuß- und Radverkehrs gelingen“, so Gerd Bobermin für den Vorstand der BÜRGERNÄHE. „Und sicher müssen wir auch mit den 5000 zusätzlich zugelassenen Kfz in Bielefeld vernünftig umgehen, wenn diese ursächlich für die Staus auf den Bielefelder Straßen verantwortlich sind.“
„Das sich moBiel allerdings kritisch gegen einen Rückbau von Fahrspuren zu Gunsten des Radverkehrs äußerst, lässt nur den Schluss zu, aus den Strategien anderer Städte für eine erfolgreiche Mobilitätswende nichts gelernt zu haben! Auch dass die Vorfahrt für den ÖPNV durch geeignete Ampelschaltungen sichergestellt werden kann, scheint moBiel zu ignorieren. Zudem sollte moBiel endlich den Widerstand gegen Tempo 30 auf Bus- und Stadtbahnstrecken zugunsten von mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer aufgeben. In anderen Städten fahren Stadtbahnen mit höchstens 7 km/h durch Fußgängerzonen!“
„Jetzt ist der neue Verkehrsdezernent gefragt, moBiel mit den Fuß- und Radverkehrsverbänden an einen Tisch zu bringen, um eine gemeinsame Strategie zur erfolgreichen Umsetzung der Mobilitätsstrategie zu entwickeln! Mit der Forderung für eine sichere Fuß- und Radverkehrsstrategie, der Vorfahrt für den ÖPNV und mehr Lebensqualität in unserer Stadt müssen alle an einem Strang ziehen. Dabei darf erst gar nicht der Eindruck entstehen, dass sich Akteure von moBiel und der Fußverkehrs- und Fahrrad-Lobby gegenseitig ausspielen.“